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KIND-Hörgeräte: Zentrale gehackt, 600 Filialen betroffen

Nach übereinstimmenden Medienberichten, ist es zu einem Hackerangriff auf die Zentrale der KIND-Hörgeräte GmbH & Co. KG gekommen. Dieser dauert nunmehr bereits über eine Woche an und hat zur Folge, dass die Kommunikation zwischen der Zentrale und den Filialen stark eingeschränkt und die Arbeitsfähigkeit der Filialen ebenfalls gravierend gestört ist. Offenbar sind auch Produktionsprozesse betroffen, sodass derzeit keine Produkte ausgeliefert werden können und Mitarbeiter nach Hause geschickt werden mussten. In den Filialen wird aufgrund der heruntergefahrenen IT-Systeme mit Zettel und Stift gearbeitet. Wir erinnern uns hierbei an den Fall der gehackten Südwestfalen-IT, als betroffene Gemeinden nicht einmal mehr telefonisch erreichbar waren. Nun hat es mit ca. 270 Mio. Jahresumsatz und 3000 Mitarbeitern also einen der führenden Anbieter des Hörgeräte-Sektors getroffen.  Was wir bisher wissen: 

HackedBildquelle: https://de.fashionnetwork.com/news/Horgerate-anbieter-kind-will-kunftig-auch-brillen-verkaufen,702736.html

Laut eigener Aussage des Unternehmens sei man in der Lage gewesen, durch schnelles Handeln und Herunterfahren aller Systeme "größere Schäden" abzuwenden und auch Kundendaten seien nicht entwendet worden. Unmittelbar habe man zuständige Behörden informiert und Forensiker mit der Analyse und Wiederherstellung der Systeme beauftragt. Fraglich ist allerdings nach wie vor die Art des Angriffs und sein Ziel; Lösegeldforderungen gebe es bislang nicht. Dass die Wiederherstellung der Systeme jedoch immer noch im Gange ist, könnte jedoch ein Hinweis darauf sein, dass der Angriff doch schwerwiegender sein könnte als zunächst angenommen und kommuniziert worden ist. 

Anerkennend stellen wir fest, dass KIND über seine inzwischen wieder erreichbare Website eine sehr transparente Kommunikationspolitik verfolgt und seine Kundschaft über den Vorfall, seine Auswirkungen und eingeleitete Schritte informiert. Anders als bei dem AnyDesk-Hack, über den wir kürzlich berichteten, ist dies ein fairer Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern und hilft, Vertrauen zu bewahren. 

Kind WebsiteBildquelle: Screenshot Website kind.de

KIND selbst ist nach eigener Aussage zuversichtlich, dass innerhalb kurzer Zeit der normale Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Wir bleiben für Sie dran und berichten an dieser Stelle über Neuigkeiten zum Vorfall. 

Bleiben Sie sicher!

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