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Der Kühlschrank bestellt Nachschub? Das Internet of Things und was wir beachten sollten

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Ihr Kühlschrank Ihnen mitteilt, dass die Milch fast leer ist und automatisch eine Bestellung für Sie aufgibt. Eine Welt, in der Ihre Kaffeemaschine genau weiß, wann Sie aufwachen und den Kaffee genau rechtzeitig fertig hat. Oder eine Welt, in der Straßenlaternen nur dann leuchten, wenn sie wirklich gebraucht werden- um Energie zu sparen.

Das mag wie Science-Fiction klingen, aber es ist die Realität des "Internet of Things" (IoT) – einer technologischen Revolution, die unser tägliches Leben, unsere Arbeitsweise und sogar die Art und Weise, wie Städte funktionieren, verändert.

Das IoT ist nicht nur ein weiteres technologisches Schlagwort. Es ist eine Bewegung, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, grundlegend zu verändern. Es verspricht, unsere Umgebung intelligenter, effizienter und vernetzter zu machen. Aber wie bei jeder technologischen Revolution gibt es auch Herausforderungen – insbesondere in Bezug auf die Sicherheit.

Leser unseres Blogs erinnern sich gewiss noch an unseren Beitrag zu Zero-Day-Exploits, bei denen Angreifer Sicherheitslücken ausnutzen, bevor sie bekannt werden und gepatcht werden können. Diese Art von Angriffen kann besonders verheerend sein, wenn sie gegen IoT-Geräte gerichtet sind, die oft weniger sicher sind als traditionelle Computer oder Smartphones. 

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Das Internet of Things (IoT) beschreibt nicht nur die Vernetzung von Computern, sondern die Einbindung und Vernetzung verschiedenster physischer Geräte in unsere digitale Welt. Diese Geräte, ausgestattet mit Sensoren, Software und anderen Technologien, sammeln und tauschen Daten aus, um unser Leben effizienter, sicherer und bequemer zu gestalten.

Stellen Sie sich eine Stadt vor, in der Ampeln den Verkehrsfluss in Echtzeit analysieren und sich entsprechend anpassen, um Staus zu vermeiden. Oder ein Gesundheitssystem, in dem tragbare Geräte Patientendaten in Echtzeit an Ärzte senden, sodass diese sofort auf Veränderungen reagieren können. Das sind nur zwei Beispiele, die die Bandbreite und das Potenzial des IoT verdeutlichen.

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Bildquelle: Shutterstock

Die Tragweite des IoT geht weit über smarte Haushaltsgeräte hinaus. Es erstreckt sich über viele Branchen und hat das Potenzial, Prozesse zu revolutionieren, von der Landwirtschaft über die Medizin bis hin zur städtischen Infrastruktur.

Ein Beispiel, das die Tragweite und gleichzeitig die Sicherheitsrisiken des IoT zeigt, ist der Angriff auf die Firma SolarWinds. Bei diesem Angriff nutzten Hacker eine Sicherheitslücke in der Update-Software von SolarWinds aus, um Malware in die Systeme von Tausenden von Unternehmen und Regierungsorganisationen einzuschleusen. Das Besondere an diesem Angriff war, dass die Hacker nicht nur traditionelle Computer-Netzwerke ins Visier nahmen, sondern auch vernetzte Systeme und Geräte – ein klares Beispiel für die Gefahren, die im IoT lauern.

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Das Konzept des IoT bietet enorme Chancen, birgt aber auch erhebliche Risiken, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit. Wie wir in unserem vorherigen Artikel über Zero-Day-Bedrohungen diskutiert haben, können solche Angriffe, wenn sie gegen IoT-Geräte gerichtet sind, besonders verheerend sein. Zeit, uns mit der Funktionsweise von IoT zu beschäftigen: 

Wir haben bisher ein Bild von einem weitreichenden Netzwerk vor Augen, das weit über unsere herkömmlichen Computer und Smartphones hinausgeht. Aber wie funktioniert es genau? Welche Technologien und Komponenten sind notwendig, um dieses gigantische Netzwerk von vernetzten Geräten zu ermöglichen?

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1. Sensoren und Aktoren:
Jedes IoT-Gerät verfügt über Sensoren, die Daten aus ihrer Umgebung erfassen. Ein Smart-Thermostat beispielsweise misst die Raumtemperatur, während ein vernetztes Auto Daten über Geschwindigkeit, Kraftstoffverbrauch und Straßenbedingungen sammeln kann. Aktoren hingegen setzen die Befehle um, die sie von einem zentralen System erhalten. Ein einfaches Beispiel wäre eine smarte Glühbirne, die sich einschaltet, wenn der Sensor eine Bewegung erkennt.

2. Datenverarbeitung und Speicherung:
Die von Sensoren erfassten Daten werden oft in Echtzeit verarbeitet. Einige Geräte können diese Daten lokal verarbeiten, während andere sie an zentrale Server oder Cloud-Plattformen senden. Dort werden die Daten analysiert und Entscheidungen getroffen, die dann an die Geräte zurückgesendet werden.

3. Netzwerkkonnektivität:
IoT-Geräte sind ständig miteinander und mit zentralen Systemen vernetzt. Dies kann über verschiedene Technologien wie Wi-Fi, Bluetooth, Zigbee oder sogar über Mobilfunknetze erfolgen.

4. Standards und Protokolle:
Damit all diese unterschiedlichen Geräte miteinander kommunizieren können, gibt es eine Reihe von Standards und Protokollen. MQTT und CoAP sind beispielsweise Kommunikationsprotokolle, die speziell für das IoT entwickelt wurden.

5. Sicherheit:
Wie bereits in unserem vorherigen Artikel über Zero-Day-Bedrohungen erwähnt, ist Sicherheit im IoT von größter Bedeutung. Die Geräte müssen sicher sein, sowohl in Bezug auf die physische Sicherheit als auch auf die Datensicherheit. Ein Beispiel, das die Bedeutung der Sicherheit im IoT verdeutlicht, ist der Vorfall mit der Firma SolarWinds. Bei diesem Angriff nutzten Hacker eine Sicherheitslücke in einem Update-Tool aus, um Malware in die Systeme von Tausenden von Unternehmen und Regierungsorganisationen einzuschleusen. Besonders beunruhigend war, dass viele dieser Systeme IoT-Geräte steuerten, von Überwachungskameras bis hin zu industriellen Steuerungssystemen. Dies zeigt, wie kritisch es ist, Sicherheitsmaßnahmen im IoT ernst zu nehmen.

In unserem Blog über Sicherheit in der IT wollen wir uns natürlich insbesondere den Risiken neuer und poulärer Technologien widmen und unsere Analyse gerne mit Ihnen teilen. Was sind also Schwachstellen des IoT?

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Die Vernetzung von Geräten im Internet der Dinge (IoT) bietet zahlreiche Vorteile, birgt jedoch auch erhebliche Sicherheitsrisiken. Diese Risiken können nicht nur die Funktionalität und Effizienz der vernetzten Geräte beeinträchtigen, sondern auch erhebliche finanzielle und datenschutzrechtliche Auswirkungen haben.

Hier sind einige der häufigsten Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit IoT:

1. Unzureichende Sicherheitsprotokolle:
Viele IoT-Geräte werden mit Standardpasswörtern ausgeliefert, die oft nicht geändert werden. Dies macht sie zu einem leichten Ziel für Hacker. Ein berühmtes Beispiel ist der Mirai-Botnet-Angriff, bei dem IoT-Geräte mit Standardpasswörtern infiziert wurden, um massive DDoS-Angriffe durchzuführen.

2. Physische Sicherheitslücken: 
Da IoT-Geräte oft in öffentlich zugänglichen Bereichen platziert werden, sind sie physischen Angriffen ausgesetzt. Ein Angreifer könnte beispielsweise einen Sensor oder eine Kamera manipulieren, um falsche Daten zu senden oder die Umgebung zu überwachen.

3. Schwachstellen in der Software:
Veraltete Software oder fehlende Sicherheitspatches können es Angreifern ermöglichen, in ein IoT-Gerät einzudringen. Ein Beispiel hierfür ist der Heartbleed-Bug, eine ernsthafte Schwachstelle in der OpenSSL-Kryptosoftwarebibliothek, die viele IoT-Geräte betraf.

4. Mangelnde Netzwerksicherheit:
IoT-Geräte sind oft mit dem Internet verbunden, ohne dass geeignete Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Dies kann dazu führen, dass sie für Man-in-the-Middle-Angriffe, Eavesdropping oder sogar für den Zugriff auf andere Geräte im selben Netzwerk anfällig sind.

5. Datenschutzbedenken:
Viele IoT-Geräte sammeln persönliche Daten, die, wenn sie nicht ordnungsgemäß geschützt sind, von Dritten abgerufen werden können. Dies kann zu Datenschutzverletzungen und erheblichen rechtlichen Konsequenzen führen.

Die Auswirkungen dieser Sicherheitsrisiken können verheerend sein. Von finanziellen Verlusten über den Diebstahl von geistigem Eigentum bis hin zu physischen Schäden - die Bedrohungen sind real und können erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen und Einzelpersonen haben. Ein prominentes Beispiel ist der Angriff auf die ukrainische Stromversorgung im Jahr 2015, bei dem Hacker die Kontrolle über das Stromnetz übernahmen und Teile des Landes in Dunkelheit tauchten. Dieser Angriff zeigte die potenziellen physischen Auswirkungen von Cyberangriffen auf IoT-Systeme.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen und Einzelpersonen die Sicherheitsrisiken des IoT ernst nehmen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihre Geräte und Netzwerke zu schützen.

Wie können wir diesen Schutz effektiv umsetzen?

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Hier möchten wir Sie gerne mit einigen "Best-practices" zum sicheren Umgang mit dem IoT vertraut machen: 

1. Passwortrichtlinien:
Stellen Sie sicher, dass alle IoT-Geräte mit starken, eindeutigen Passwörtern ausgestattet sind. Vermeiden Sie die Verwendung von Standardpasswörtern und ermutigen Sie die Nutzer, regelmäßig ihre Passwörter zu ändern.

2. Regelmäßige Software-Updates:
Halten Sie die Firmware und Software Ihrer IoT-Geräte stets auf dem neuesten Stand. Hersteller veröffentlichen oft Sicherheitspatches, um bekannte Schwachstellen zu beheben.

3. Netzwerksegmentierung:
Trennen Sie IoT-Geräte von kritischen Geschäftsnetzwerken. Durch die Schaffung separater Netzwerksegmente für IoT-Geräte können Sie verhindern, dass ein kompromittiertes Gerät Zugriff auf sensible Unternehmensdaten erhält.

4. Verschlüsselung:
Nutzen Sie Verschlüsselungstechnologien, um die Datenübertragung zwischen IoT-Geräten und zentralen Servern zu sichern. Dies stellt sicher, dass selbst wenn Daten abgefangen werden, sie für den Angreifer unlesbar sind.

5. Überwachung und Anomalieerkennung:
Implementieren Sie Überwachungssysteme, die den Datenverkehr von und zu IoT-Geräten überwachen. Bei ungewöhnlichen Aktivitäten oder Anomalien sollten sofortige Benachrichtigungen ausgelöst werden.

6. Schulung der Mitarbeiter:
Bilden Sie Ihre Mitarbeiter in den Grundlagen der IoT-Sicherheit aus. Ein informiertes Team kann viele gängige Angriffsvektoren, wie Phishing-Versuche oder unsichere Geräteeinstellungen, erkennen und verhindern.

7. Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Anbietern:
Wählen Sie IoT-Geräte und -Dienste von Anbietern, die einen guten Ruf in Bezug auf Sicherheit haben. Untersuchen Sie deren Sicherheitsprotokolle und -richtlinien, bevor Sie eine Investition tätigen.

8. Implementierung von Incident-Response-Plänen:
Bereiten Sie sich auf mögliche Sicherheitsverletzungen vor, indem Sie einen Incident-Response-Plan erstellen. Dieser Plan sollte Schritte enthalten, die im Falle eines Sicherheitsvorfalls zu befolgen sind, um den Schaden zu minimieren und die Ursache schnell zu beheben.

Wir bei CS-Lonz freuen uns, wenn dieser Beitrag hilfreich für Sie war und Ihnen vielleicht dabei hilft, zukünftigen Herausforderungen in der Welt der IT selbstbewusster und sicherer zu begegnen. 

Sollten Sie persönlich mit uns ins Gespräch kommen oder sich beraten lassen wollen, so nutzen Sie gerne unser Formular oder unseren Chat auf der Website oder rufen Sie uns einfach an. Wir freuen uns auf Sie!

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